Eine Orientierung und Unterstützung für Eltern im Mediendschungel

Elternangebot Weiterbildung 27. Juli 2023
Eine Orientierung und Unterstützung für Eltern im Mediendschungel

Liebe Eltern, liebe Fachkräfte, die Ihr mit Eltern arbeitet,
gerade schlägt das Buch „Wir verlieren unsere Kinder“ über digitale Welten und die Auswirkungen der digitalen Mediennutzung auf Kinder, hohe Wellen.  Die wichtige Frage dahinter: Wie können Eltern Kinder in der Nutzung digitaler Medien unterstützen?

Es gibt zu diesem Thema gute Unterstützungsangebote für Eltern. Ein großartiges und kostenfreies-Angebot für Eltern ermöglicht zum Beispiel die Initiative Eltern und Medien: Alle Institutionen in NRW, die mit Eltern in Kontakt stehen, können das Angebot nutzen und eine Informationsveranstaltung zu diesem Thema für Eltern anbieten. Ich arbeite als freie Referentin seit 2013 für Eltern und Medien und gemeinsam haben wir gerade neue Referent*innen für dieses Angebot qualifiziert. Die Nachfrage wächst und der Pool an freien Referent*innen wächst mit. Hier können Eltern ihre Fragen loswerden, sich austauschen und Unterstützung erfahren.

Gemeinsam ist man weniger allein

📌Ob in der Beratung, in der Mediation oder in einer solchen Elterninformationsveranstaltung. Ich erlebe in meiner Arbeit seit vielen Jahren eine große Bandbreite an Herausforderungen und Sorgen, die Familien umtreiben. Auf  medienpädagogischen „Elternabenden“ passiert meist etwas Großartiges. Etwas, das nur möglich wird, weil Eltern in einem geschützen Rahmen miteinander teilen, was im Familienalltag auch mal ganz und gar nicht rund läuft. Dann wird Erleichterung sichtbar: Wir sind nicht allein. Wir sind nicht die einzige Familie, der es so geht! Eltern erleben ein solches Angebot daher in mehrfacher Hinsicht als hilfreich und unterstützend.

Alles so schön bunt hier

📌In der digitalisierten Welt ist die Medienerziehung von Kindern und Jugendlichen eine komplexe Aufgabe. Familien stehen vor der großen Herausforderung, ihre Kinder dabei zu unterstützen, die Chancen und Risiken der Medienwelt richtig einzuschätzen. Einer Medienwelt, deren Zielgruppe sie häufig nicht sind, über die sie sich gleichzeitig auf dem Laufenden halten müssen: Es gilt, den Überblick nicht zu verlieren. Informationsveranstaltungen bieten Eltern die Möglichkeit, sich über Risiken wie Cybermobbing und Cybergrooming zu informieren und hilfreiche Skills und Werkzeuge kennenzulernen, um ihre Kinder in der digitalen Welt zu begleiten.

Aufklärung und Diskussion

📌Oftmals sind Eltern unsicher, wie sie mit den verschiedenen Medien und digitalen Angeboten umgehen sollen und welche Auswirkungen sie auf ihre Kinder haben können.
 Sie erhalten von medienpädagogischen Expert*innen relevante Informationen zu Trends, Risiken, Kinder- und Jugendschutz und bekommen einen Einblick in digitale Lebenswelten ihrer Kinder. Es werden Fragen diskutiert, zum Beispiel über eine möglichen Medienabhängigkeit oder über die richtige Balance zwischen Online- und Offline-Aktivitäten.

Schon Dr. Sommer wusste: Aufklärung ist nicht alles!

📌
Eine hilfreiche Voraussetzung, um Kindern und Jugendlichen eine Orientierung bieten zu können, ist die eigene Haltung. Sie ist der eigene Kompass. Wie stehe ich dazu? Ohne eine inhaltliche Auseinandersetzung ist eine belastbare Haltung (die dem Ansturm der Gegenargumente standhält) schwer zu finden.

Dabei geht es letztendlich auch um die wichtigste Frage:
Wie können wir eine Beziehung aktiv und durch Offenheit und Interesse am Gegenüber stärken, ohne dass uns unsere eigenen Widerstände im Weg stehen?

Wie können Eltern eine mögliche „Anti-Haltung“ gegenüber den medialen Interessen ihrer Kinder konstruktiv verändern, damit sie in Kontakt bleiben? Eine vertrauensvolle Bindung ist die offene Tür, für den einen wichtigen Moment, in dem Kinder und Jugendliche Hilfe und Unterstützung benötigen.

📢 Auch Initiativen wie Klicksafe, Internet-abc oder Schau-hin! unterstützen Eltern durch ihre Angebote dabei, auf dem Laufenden zu bleiben und geben pädagogische Einschätzung zu aktuellen Trends und Apps.

Don’t panic! Was steht am Ende auf dem Spiel?

📌Der Verlust der eigenen Kinder ist sicherlich ein angsteinflößendes Worset-Case- Szenario. Angst und Aufregung, Ablehnung und Misstrauen gegenüber der Mediennutzung von Kindern und Jugendlichen vergrößern die Distanz. Angst ist ein schlechter Berater.

Kinder erleben diese Angst und Ablehnung häufig. Ablehnung, die auch daraus resultiert, dass Eltern sich in der Mediennutzung ihrer Kinder nicht auskennen. „Die verstehen mich nicht.“ „Die haben eh keine Ahnung!“ Die meisten von uns haben diesen Satz als Jugendliche mehr als einmal im Kopf gehabt. Und wir lagen damit wahrscheinlich sehr oft richtig.

📢 Medienpädagogische Angebote bieten Eltern ein gutes Gegenmittel: Sie stellen den Raum bereit, für Aufklärung, Austausch und Diskussion.

❓ Erinnern Sie sich? Wann hatten Sie, wann hattet ihr damals diesen Satz im Kopf? „Die haben doch eh keine Ahnung!“

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